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Potenziale der ländlichen Region sind definiert. 3. Regionalkonferenz im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald

Die dritte Biosphärenkonferenz zur Umsetzung des Rahmenkonzepts fand Mitte April in Schmiedefeld am Rennsteig statt. Im Fokus standen diesmal die Ergebnisse des Bundesmodellprojekts: „Kraft der ländlichen Region. Resilienz durch regionale Ressourcennutzung im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald“. Neben dem Resümee aus knapp 3 Jahren Projektarbeit, lag ein Schwerpunkt auf den Potenzialen von Biomasse für die Energieerzeugung. Weiterhin wurde die Idee eines/einer Förderlotsen/in für die Region diskutiert.

Rund 40 Vertreter*innen der Kommunen und Landkreise, die Klimamanager*innen der Landkreise, Vereine- und Verbände, Biosphären-Partner, ThüringenForst AöR sowie weiteren Experten für Regionalentwicklung kamen in den Saal im Haus am Hohen Stein, um sich über die Projektergebnisse und daraus resultierenden Zukunftsideen auszutauschen.

„Die Ergebnisse des zweieinhalbjährigen Projekts zeigen deutlich, welche Potenziale im Gebiet des UNESCO-Biosphärenreservats Thüringer Wald stecken und welche Ansätze vorhanden sind, um die Region zukunftssicher und widerstandfähiger zu machen. Übergeordnet geht es bei allen Konzepten um die Stärkung der Region und die Verbindung der regionalen Ressourcen mit dem Leben und Wirtschaften vor Ort“, betont Gunter Harsch, Projektleiter und Leiter des Büros der Landrätin im Ilm-Kreis. Konkret ging es im Bundesprojekt unter anderem um Wertschöpfungsketten des Rohstoffs Holz, Fachkräftegewinnung durch die Vision eines neuen Ausbildungsberufs, die Stärkung von Bildung für nachhaltige Entwicklung und touristische Potenziale im Einklang mit Natur- und Landschaft.

In der Regionalkonferenz wurde nun die Fortführung der Arbeitspakete zur energetischen Holznutzung und die Idee eines/einer Förderlotsen/in diskutiert. „Gemeinsam mit dem Fachbeirat des Biosphärenreservats, der aus Vertreter*innen der Kommunen, Landkreise sowie verschiedener Institutionen der Region besteht, wurden die Themen für die dritte Regionalkonferenz priorisiert. Das UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald versteht sich als ein Motor für nachhaltige Entwicklung und soll den Akteur*innen im Gebiet die Möglichkeit bieten, Ideen modellhaft zu entwickeln und auch umzusetzen“, sagt Doreen Blau, zuständig für Regionalentwicklungsthemen in der Verwaltung.

Workshops zu den Themen Energiegewinnung und Fördermittel

In zwei Workshops hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, im Bereich Energiegewinnung die Perspektiven eines Biomassehofs und im Themenfeld Förderung die Idee eines/einer Förderlotsen/in für die Region zu diskutieren. Beide Ansätze wurden im Rahmen des Bundesmodellprojekts als nächste mögliche Schritte ausgewiesen.

„Ein Biomassehof ist eine Einrichtung, die verschiedene organische Rest- und Rohstoffe (u.a. Material aus der Landschaftspflege oder Waldrestholz) zur weiteren Nutzung aufbereitet. Die verarbeitete Biomasse (z.B. Hackschnitzel, Pellets usw.) kann unter anderem für die Erzeugung von Energie genutzt werden. So können regionale Wirtschaftskreisläufe gefördert und regionale Ressourcen effizient genutzt werden“, erklärt Konstantin Schneider von der Fachhochschule Erfurt. Die Teilnehmenden thematisierten die Bedeutung eines Biomassehofs und entwickelten gemeinsam erste Ansätze für die Fortführung des Konzepts. Auch die damit verbundenen Herausforderungen, wie Lieferwege und Wirtschaftlichkeit wurden diskutiert.

Das potenzielles Aufgabenprofil eines/einer möglichen Förderlotsen/in wurde in einer weiteren Arbeitsgruppe zusammengetragen. Die Teilnehmenden waren sich über die Wichtigkeit einer solchen Lotsenfunktion einig und gaben erste Impulse bzgl. der Anforderungen. Festgestellt wurde, dass es vor allem für Kommunen in manchen Bereichen schwer sein kann, Fördermittel erschöpfend zu absorbieren. Die vielfältigen und zum Teil als sehr komplex identifizierten Förderprogramme gilt es entsprechend einer langfristigen Förderstrategie zukunftsorientiert, fristgerecht und richtlinienkonform zu nutzen. Hier könnte ein/e Förderlotse/in durch wertvolle Impulse unterstützen und beraten und damit zur nachhaltigen Regionalentwicklung beitragen.

Nächste Schritte

Im Rahmen der Arbeit des Kommunalforums des Biosphärenreservats werden die Ergebnisse der Regionalkonferenz den Bürgermeistern und Vertreter*innen der Landkreise präsentiert, um gemeinsam abzustimmen, wie diese Themen weiterentwickelt werden könnten.

Informationen zum Projekt

Gruppe bei einer Besprechung
Im Workshop „Biomasse aus der Region“ thematisierten die Teilnehmenden die Potenziale und Herausforderungen der Idee eines Biomassehofs. Konstantin Schneider von der Fachhochschule Erfurt moderierte die Diskussion. Foto. C. Sittig-Schubert
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