Was uns die Natur bereit stellt
Das Biosphärenreservat Thüringer Wald bietet angelehnt an seine naturräumliche Ausstattung und Bewirtschaftung eine Vielzahl an regionalen Produkten und Produzenten. Erfahren Sie mehr zu den Besonderheiten, welche Wald, Wiese und Bach zu bieten haben.
Rohstoff Holz
84% der gesamten Fläche des Biosphärenreservats ist mit Wald bedeckt.
Das aus dem Wald gewonnene Holz diente bereits früher als eine wichtige natürliche Ressource der Region, z.B. für das Köhlereigewerbe oder die Glasindustrie. Heute bildet die Forstwirtschaft einen wichtigen Wirtschaftszweig für den Thüringer Wald. Der Hauptanteil des Waldes im Biosphärenreservat wird von der ThüringenForst - AöR bewirtschaftet. In der Pflegezone des Biosphärenreservats steht eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes im Mittelpunkt.
Wald & Zukunft: ThüringenForst
Bundesmodellvorhaben im Ilm-Kreis
Wild
Wild und Wald gehören zusammen.
Das Jagen von Wildtieren hat im Thüringer Wald eine lange Tradition. Wild-Gerichte aus dem Thüringer Wald stehen in vielen Gasthäusern der Region traditionell auf der Speisekarte.
Wildtiere hautnah in der Natur zu erleben ist zudem ein ganz besonderes Erlebnis. Auf einer naturkundlichen Führung des Fördervereins des Biosphärenreservats erleben Sie unsere Wildtiere hautnah von einer Beobachtungskanzel.
Kräuter
Eine lange Tradition im Thüringer Wald
Der Thüringer Wald bietet zahlreiche Kräuter und Wildpflanzen, welche vielseitig für Küche und Hausapotheke verwendet werden. Dabei reicht das Olitätengewerbe in der Region, d.h. die Herstellung und der Handel von Naturheilmitteln, zurück bis in das 17. Jahrhundert. Eine Tradition, welche bis heute lebendig gehalten wird, z.B. zum alljährlichen Kram- und Kräutermarkt mit Wahl der Thüringer Olitätenkönigin.
Schon gewusst?
Die Handstraußregel
Beim Sammeln von Kräutern, Pilzen, Beeren, Zapfen und Nüssen gilt in den Wäldern Thüringens die Handstraußregel (Thüringer Waldgesetz § 15 Abs. 3). Diese erlaubt das Sammeln in geringen Mengen zum eigenen Verbrauch z.B. Pflanzen in der Menge eines Handstraußes unter Beachtung der naturschutzrechtlichen Bestimmungen. Im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald gilt dies für alle Waldflächen innerhalb der Entwicklungs- und Pflegezonen welche zusammen 97 % der Fläche ausmachen. Nur in den als Kernzonen ausgewiesenen Bereichen ist die Entnahme von Pflanzen, Kräutern, Pilzen und Beeren untersagt (ThürBRThWVO § 3 Abs. 3 Satz 3). Hier soll sich die Natur unbeeinflusst von menschlichen Einwirkungen entwickeln.
Haben Sie Fragen? Melden Sie sich gern.
Anke Mämpel
Naturraum- und Regionalmanagement
Telefon: +49 361 57 3924616
E-Mail:
anke.maempel(at)nnl.thueringen.de
Grünland
Rund 12 % der Fläche im Biosphärenreservat sind mit Grünland bedeckt.
Dieses bildet ein wichtiges Ökosystem mit einer Vielzahl an Pflanzengesellschaften und den daran gebundenen, z.T. seltenen Arten.
Die Grünlandflächen werden extensiv bewirtschaftet, d.h. bei einem geringen Viehbesatz und ohne Düngung.
Die Flächen werden überwiegend genutzt für die Beweidung mit Rindern, Schafen, Ziegen und Pferden, darunter auch alte und gefährdete Nutztierrassen wie das Rhönschaf und die Thüringer Waldziege. Ein kleinerer Anteil wird für die Mahd verwendet.
Honig
Süß, gesund und natürlich
Die Ursprünglichkeit des Biosphärenreservats macht den Honig aus der Region zum wahren Genuss. Ob zum Frühstück oder als gesunder Begleiter für verschiedene Anwendungen.
Und nicht nur das: In Gehlberg mitten im Biosphärenreservat befindet sich Deutschlands älteste Belegstelle für Bienen.
Wasser
Wichtig für die Trinkwasserversorgung
Mitten im Biosphärenreservat liegt die größte Trinkwassertalsperre Südthüringens in Schönbrunn mit 23,88 Mio. m³ Stauraum. Jährlich werden etwa 12 Mio. m³ Rohwasser zur Verfügung gestellt. Die 1975 in Betrieb genommene Trinkwassertalsperre liefert Trinkwasser höchster Güte für 300.000 Menschen in großen Teilen des süd- und mittelthüringischen Raumes, darunter auch die Städte Ilmenau und Suhl.
Fisch
Zucht und Wildfang
Über das Gebiet des Biosphärenreservats spannt sich ein breites Netz an Fließgewässern, welches schon in früheren Zeiten für die Anlage kleinerer Teichwirtschaften genutzt wurde. In verschiedenen Fischzuchtanlagen mit Hofverkauf oder unmittelbar angelegt an zahlreiche Gasthäuser gibt es ein frisches Angebot an Forellen, Saiblingen, Karpfen und mehr.
Pilze
Mit Vorsicht genießen
Ähnlich der Kräuter gilt für Pilze in der Pflege- und Entwicklungszone die Handstraußregel: Speisepilze in Wäldern dürfen für den Eigenbedarf unter Beachtung der artenschutzrechtlichen Vorschriften gesammelt werden.
Fachliche Beratung bieten dazu zahlreiche Pilzberater in der Region:
Streuobstanbau
Nachhaltig für Tiere und Insekten
Im Umland des Thüringer Waldes erstrecken sich zahlreiche Streuobstwiesen. Der Erhalt dieses immateriellen Kulturerbes der UNESCO bildet eine wichtige Aufgabe, auch für die Artenvielfalt der Region.
Inwertsetzungsprojekt Streuobstwiese Herrengarten in Suhl-Dietzhausen