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Zonierung

Eine Besonderheit in Biosphärenreservaten

Biosphärenreservate gliedern sich, abgestuft nach dem Einfluss des Menschen in drei Zonen: Kernzone, Pflegezone und Entwicklungszone. Entsprechend den internationalen Leitlinien für das Weltnetz der Biosphärenreservate sind diese Zonen auszuweisen. Mit der Zonierung ist keine Rangfolge der Wertigkeit verbunden - jede Zone hat eigenständige Aufgaben zu erfüllen. 

Wegelement

Verteilung der Zonen im Gebiet

Wegelement

Kernzonen (3,1% der Fläche)

Natur Natur sein lassen

In den Kernzonen soll sich die Natur ungestört entwickeln. Diese Gebiete bleiben also von wirtschaftlicher Nutzung unbeeinflusst. Es handelt es sich meist um Bereiche mit seltenen Lebensräumen, die besonderen Schutz brauchen. Daher sind hier nur ausgewählte Teile für Forschungsaufgaben und für Bildungsprojekte zugänglich. Kernzonen müssen mindestens 3% der Gesamtfläche einnehmen. 

Kernzone erleben - Urwaldpfad Vessertal
Kernzone erleben - Urwaldpfad Jüchnitzgrund

Pflegezonen (23,56% der Fläche)

Kulturlandschaften erhalten

In der Pflegezone steht eine pflegliche und naturschonende Bewirtschaftung der Wälder und Wiesen im Vordergrund. So soll der Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen erhalten und gesichert werden. Die Pflegezone soll die Kernzone in ihren Funktionen unterstützen. Ziel ist es vor allem, Kulturlandschaften zu erhalten. Auch sanfte Erholung wie Wandern, Radfahren und Skilanglauf sind möglich.

Entwicklungszone (73,34% der Fläche)

Umsetzung modellhafter nachhaltiger Projekte

Den größten Teil des Gebiets nimmt die Entwicklungszone ein. Dies ist der wichtigste Bereich für die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Hier befinden sich forst- und landwirtschaftlich genutzte Flächen, Siedlungen sowie der Großteil der Infrastruktur. Die hier lebenden und arbeitenden Menschen werden in die Umsetzung dieser nachhaltigen Ziele einbezogen. 

Projekte im Biosphärenreservat

Europäisches Schutzgebietssystem Natura 2000

Weite Teile des Biosphärenreservats sind als Fauna-Flora-Habitat-Gebiete kurz: FFH-Gebiete und als europäisches Vogelschutzgebiet zusätzlich geschützt. Diese Kategorien bilden zusammen das Schutzgebietssystem Natura 2000, dessen Zielsetzung die Sicherung der biologischen Vielfalt in Europa ist. Die Schutzbemühungen konzentrieren sich dabei insbesondere auf die Lebensräume und Arten von gemeinschaftlichem Interesse, d.h. besonderer Wert liegt auf der Erhaltung gefährdeter oder typischer Lebensräume, Lebensraumtypen (LRT) und Arten.

Vor allem Flächen der Kern- und Pflegezonen des Biosphärenreservats bilden auch die FFH-Gebiete der Region ab (sind identisch mit), und sind die Bereiche mit den meisten typischen Lebensräumen. Beispiele für solche Lebensräume aus dem Thüringer Wald sind  u.a. Berg(-Mäh)wiesen, artenreiche Borstgrasrasen, Moorwälder und Hainsimsen-Buchenwald. Anders bei den Vogelschutzgebieten, in diesen stehen auch weite Teile der Entwicklungszone unter Schutz.

Weitere Informationen zu den Natura 2000-Gebieten finden Sie hier:

Zur Website

 

Nähere Informationen zu den Richtlinien für FFH- und Vogelschutzgebiete können Sie sich hier herunterladen:

FFH-Richtlinie   Vogelschutzrichtlinie