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Bergwiesen im Biosphären­reservat Thüringer Wald

Ein wichtiger Ort für Insekten, Schmetterlinge und andere Tierarten

Lebensraum Wiese in Leichter Sprache

Ein besonderer Lebensraum im Biosphärenreservat sind die artenreichen Bergwiesen, die die Waldbereiche gliedern. In der waldreichen Landschaft ermöglichen diese offenen Wiesen den Menschen erst Weitsichten und Ausblicke in die bergige Landschaft.

Wiesen mit einem hohen Kräuteranteil bieten jahreszeitlich wechselnde Blühaspekte, was die blühenden Bergwiesen so besonders für das menschliche Augen macht und gleichzeitig einen wichtigen Ort für Insekten, Schmetterlinge und andere Tierarten darstellt. 

Im UNESCO-Biosphärenreservat sind 1074 Hektar als Bergwiese deklariert. Das entspricht etwa einem Anteil von ca. 12% der Gesamtfläche. 

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Warum sind die Bergwiesen so bedeutend?

Eine Grünlandfläche ist wie ein Spiegel. Anhand der Pflanzen, die hier gedeihen, kann man genaue Rückschlüsse auf den Nährstoffgehalt des Bodens, auf die Wasserversorgung, die Höhenlage und Sonnenausrichtung bis hin zur Nutzungsart ziehen. In der Pflegezone des Biosphärenreservates bewirtschaftet man Grünland naturnah: Bergwiesen werden entweder mit Rindern, Pferden und Schafen beweidet oder durch bodenschonende Heumahd gepflegt. Zur Zeit der Mahd haben die Pflanzen bereits geblüht und ausgesamt, bodenbrütende Wiesenvögel wie der Wiesenpieper sind ausgeflogen.

Bergwiesen gehören nach der Roten Liste zu den stark gefährdeten Lebensräumen. Ihr Erhalt unterstützt die Lebensgrundlage vieler gefährdeter Arten, darunter die sehr selten gewordene Arnika – der gelbe Stern der Bergwiesen.

Einen Schwerpunkt unserer Arbeit ist der Erhalt der ökologisch wertvollen Bergwiesen. In unserem aktuellen Naturschutzgroßprojekt mit der Naturstiftung David werden langfristig wirksame Nutzungskonzepte entwickelt und ausgewählte (verbuschte) Bergwiesen im Rahmen einer Erstpflege wiederhergestellt.

Zum Naturschutzgroßprojekt der Naturstuiftung David 

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Welche Wiesentypen gibt es?

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Bergwiesen und Landwirtschaft

Leitbild und Ziel im Biosphärenreservat

Das Berggrünland ist langfristig in Qualität und Quantität durch eine Bewirtschaftung mit Beweidung und Mahd gesichert und erhält die Biodiversität der gebietstypischen Lebensgemeinschaften sowie Pflanzen- und Tierarten. 

  • Erhaltung aller Grünlandflächen mit besonderem Augenmerk auf buntblumige, kräuterreiche Berg- und Talwiesen sowie auf Leit- und Zielarten wie Arnika, Trollblume und heimische Orchideen
  • Umsetzung der FFH-Managementpläne in den Pflegezonen
  • Erhaltung der Grünland-Lebensräume mit ihrer Artenvielfalt in Defizitbereichen durch Erarbeitung von alternativen Lösungsansätzen und Wiederaufnahme der Bewirtschaftung
  • Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Projekt OPTIGREEN (Mindestbewirtschaftungsstandards, Nährstoffmanagement etc.)
  • bedarfsorientierte Bewirtschaftung der Bergwiesen zur Erzeugung von hochwertigen Futtermitteln (Heu) und Fleisch 
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Bunte Vielfalt - Es summt und brummt auf den Bergwiesen