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Landschaftsbild

Der mittlere Thüringer Wald

Das Weltnetz der Biosphärenreservate umfasst repräsentative Landschaften bzw. Naturräume von den Polargebieten bis zum Äquator und von den Meeren bis in die Hochgebirge. Das Biosphärenreservat repräsentiert einen typischen Landschaftsausschnitt aus der zentraleuropäischen Mittelgebirgsschwelle, dem Fränkisch-Thüringischen Mittelgebirge.

Wegelement

Der Thüringer Wald bildet ein stark zertaltes Kammrückengebirge. Das Biosphärenreservat liegt im Mittleren Thüringer Wald, dem höchsten Teil des Thüringer Waldes. Charakteristisch sind die tief, meist steil eingekerbten Täler. Die Täler sind oft durch abgeplattete Bergrücken getrennt. Der Hauptkamm des Thüringer Waldes ist teils plateauartig, teils bergig-kuppig geprägt.

Ursprünglich wuchsen im Thüringer Wald Bergmischwälder und Buchenmischwälder. Erst durch die menschliche Nutzung der Ressourcen (Erze, Holz) und der Besiedlung beginnend im 12./13. Jahrhundert (um 900 in Vesser) veränderte sich der Thüringer Wald. Der Wald wurde gerodet für die Anlage von Siedlungen sowie von Äckern und Wiesen zur Eigenversorgung mit Nahrungsmitteln.

Wegelement

Heute ist der Thüringer Wald eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Im Landschaftsbild herrschen durch die Fichte geprägte und weitgehend forstwirtschaftlich genutzte Wälder vor. Charakteristisch sind die Bergmischwälder mit Buche, Bergahorn und Weißtanne, die Bergbäche und Moore. Bergwiesen und Grünlandflächen im Wald, in den Tälern und um die Siedlungen lockern die Waldlandschaft kleinflächig auf.

Die Siedlungen sind in Tälern, auf den Bergrücken bzw. in Quellmulden (Rodungsinseln) entstanden. Gebietstypisch sind langgezogene Straßendörfer in den engen Kerbtälern und kompakte Siedlungen (Haufendörfer) in den Rodungsinseln. Im Umfeld der Siedlungen prägen besondere kulturhistorische Elemente, wie Ackerterrassen, Stufenraine, Lesesteinwälle und Hohlwege das Bild der Kulturlandschaft.

In den Ortsbildern sind oft Fachwerkbauten und Gebäude mit Schieferfassaden und Schieferdächern anzutreffen. Die Siedlungen fügen sich harmonisch in die Landschaft ein.

Große Infrastrukturprojekte (z. B. die Autobahn A71/A73 und ICE-Trasse sowie die Thüringer Strombrücke) befinden sich außerhalb des Biosphärenreservats.

Das typisch waldgeprägte Landschaftsbild des Thüringer Waldes vermittelt Heimatgefühl und trägt zur regionalen Identität bei.

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