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Tiere und Pflanzen

Artenvielfalt im Biosphärenreservat

Im Biosphärenreservat wurden bisher rund 1900 Pflanzen- und 2600 Tierarten nachgewiesen. Dies geht aus einer Vielzahl an Untersuchungen zu Vorkommen von Pflanzen- und Tierarten hervor. Die Ergebnisse sind in einer Datenbank gespeichert und auch in das Thüringer Artenerfassungsprogramm des Thüringer Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) integriert.

Wie das Vorkommen von 193 Arten von Farn- und Blütenpflanzen, Pilzen und Flechten sowie 245 Tierarten der Roten Listen Deutschlands und/oder Thüringens belegt, hat das Gebiet eine große Bedeutung für den Erhalt der biologischen Vielfalt.

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2600

Heimische
Tierarten

1900

Heimische
Pflanzenarten

Typische Arten der Region

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Typische Pflanzenarten in der Region sind Fichte (Picea abies), Rotbuche (Fagus sylvatica), Weißtanne (Abies alba), Arnika (Arnica montana), Bachbunge (Veronica beccabunga), Schwarzerle (Alnus glutinosa) und Moosbeere (Vaccinium oxycoccos).
Charakteristische Tierarten sind Rothirsch (Cervus elaphus), Schwarzspecht (Dryocopus martius), Kurzflügelige Beißschrecke (Metrioptera brachyptera), Feuersalamander (Salamandra salamandra), Wasseramsel (Cinclus cinclus) und Bachforelle (Salmo trutta fario).

Weitere Untergliederung der nachgewiesenen Pflanzen- und Tierarten:

Taxonomie ist ein System zur Einordnung/Klassifizierung von Pflanzen- und Tierarten in Art, Gattung und Familie. So gehört der Rothirsch zur Familie der Hirsche und damit zu den Säugetieren oder die Arnika zur Familie der Korbblütler und diese zählt wiederum zu den  Blütenpflanzen.

Nachgewiesene Pflanzen-, Flechten- und Pilzarten nach taxonomischen Gruppen

Deutscher NameTaxonomische GruppeAnzahl
Farn- und BlütenpflanzenPteridophyta et Spermatophyta691
MoosBryophyta388
Rotalgen, KieselalgenRhodophycea, Diatomeen117
FlechtenLichenes157
PilzeFungi545
 Gesamt1.898

 

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Tabelle: Nachgewiesene Tierarten nach taxonomischen Gruppen

Deutscher NameTaxonomische GruppeAnzahl
SäugetiereMammali48
VögelAves140
KriechtiereReptilia6
LurcheAmphibia12
Fische und RundmäulerPisces et Cyclostomata21
WeichtiereMollusca89
RingelwürmerAnnelida4
SpinnentiereArachnida167
InsektenInsecta2.143
 Gesamt2.630
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Artenschutz und Erhalt von Ökosystemen

Die Artenausstattung des UNESCO-Biosphärenreservats Thüringer Wald ist von internationaler Bedeutung, was die zahlreichen Vorkommen von Rote-Liste-Arten von Flora und Fauna gemäß IUCN- und Washingtoner Artenschutzabkommen belegen. Ebenso wird die Bedeutung auf der europäischen Ebene durch das Vorkommen von gefährdeten Arten und Lebensraumtypen in den FFH-Gebieten und Vogelschutzgebieten deutlich. Darüber hinaus kommt im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten der Roten Listen Deutschlands und Thüringens vor. Weiterhin kommen sogenannte Verantwortungsarten vor, d. h. Arten, für deren globale Erhaltung Thüringen eine besondere Verantwortung trägt (TMUEN 2017a1).

Ein Leit- und Zielartenkonzept hilft bei der zielgerichteten Prioritätensetzung und Zieldefinition für den Schutz von Arten und Ökosystemen. Aufbauend auf vorhandenen konzeptionellen Grundlagen und Erfahrungen werden konkrete Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen, wie Entbuschung von Bergwiesen und Moorrevitalisierungen, im Zusammenwirken der Biosphärenreservatsverwaltung mit zahlreichen Partnern in der Region im erweiterten Gebiet umgesetzt.

1 Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) (2017a): Antrag des Freistaats Thüringen auf Anerkennung des Biosphärenreservats Thüringer Wald als UNESCO-Biosphärenreservat. Erfurt.

Definition Leit- und Zielart

Leitarten sind Arten, die in einem bestimmten oder in wenigen Lebensräumen wesentlich höhere Stetigkeiten und oft auch größere Häufigkeiten pro Flächeneinheit erreichen als in allen anderen Lebensräumen. Sie weisen somit einen eindeutigen Vorkommensschwerpunkt bzw. eine klare Bevorzugung bestimmter Lebensräume auf.

Zielarten sind planerisch ausgewählte Arten, die das prioritäre Ziel von Schutz-, Pflege- oder Entwicklungsmaßnahmen darstellen. Die Maßnahmen werden vorrangig auf ihre artspezifischen Lebensraumansprüche ausgerichtet.