Biosphärenreservate - Modellregionen für nachhaltige Entwicklung
Mensch und Natur im Einklang
Biosphärenreservate sind Modellregionen für nachhaltige Entwicklung, in denen das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und erprobt wird. In einem internationalen Weltnetz sind die über 700 Biosphärenreservate vereint durch das UNESCO-Programm: "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB-Programm).
Die UNESCO hat als eine der ersten internationalen Organisationen die globalen umweltpolitischen Herausforderungen erkannt. Bereits 1970 wurde das Programm "Der Mensch und die Biosphäre" ins Leben gerufen. Als erstes zwischenstaatliches Umwelt-Programm dient es der interdisziplinären Erforschung der Mensch-Umwelt-Beziehungen. Seit 1976 wurde ein weltweites Netz von Biosphärenreservaten aufgebaut, in denen vor Ort die schonende Nutzung der Natur durch Forschung und Praxis entwickelt werden sollte. Gleichzeitig dienen die Biosphärenreservate dem internationalen Erfahrungsaustausch.
Meilensteine im Überblick
Programm "Der Mensch und die Biosphäre" (MAB) veröffentlicht
Es ist das erste globale Programm, welches sich mit der interdisziplinären Erforschung der Mensch-Umwelt-Beziehungen beschäftigt. Das zentrale Instrument sind die Biosphärenreservate.
Das MAB-Programm hat folgende Aufgaben für Biosphärenreservate definiert:
Schutz der Natur und der natürlichen Ressourcen, Nachhaltige Regionalentwicklung, Forschung und ökologische Umweltbeobachtung sowie Umweltbildung und Kommunikation.
Programm: Mensch und Biosphäre (MAB)
Aufbau eines Weltnetzes der Biosphärenreservate
Ein weltumspannendes Netz von Biosphärenreservaten wurde aufgebaut, in denen vor Ort die schonende Nutzung der Natur durch Forschung und Praxis entwickelt werden sollte.
1. UNESCO Anerkennung des Biosphärenreservat im Thüringer Wald
unter dem Namen UNESCO-Biosphärenreservat Vessertal
2. UNESCO Anerkennung des Biosphärenreservats im Thüringer Wald
unter dem Namen UNESCO-Biosphärenreservat Vessertal-Thüringer Wald
Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro
Hier wurde die Agenda 21 für Nachhaltigkeit im 21. Jahrhundert und die Konvention über die biologische Vielfalt beschlossen.
Agenda 2030
Mit der Agenda der Vereinten Nationen hat die Weltgemeinschaft einen umfassenden Katalog mit 17 Zielen der Nachhaltigkeit verabschiedet.
Die Fortschreibung der MAB-Strategie (2015-2025) und der Aktionsplan von Lima (2016).
Diese Dokumente zeigen, dass die UNESCO-Biosphärenreservate mit ihrem regionalen und lokalen Bezug konkrete Maßnahmen und Beiträge zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele leisten können.
Wir stellen uns eine Welt vor, in der die Menschen sich ihrer gemeinsamen Zukunft und Interaktion mit der Erde bewusst sind und miteinander und verantwortungsbewusst eine florierende Gesellschaft im Einklang mit der Natur aufbauen. Das MAB-Programm und dessen Weltnetz der Biosphärenreservate stehen sowohl innerhalb der Biosphärenreservate als auch nach außen hin im Dienste dieser Vision.
Für den Zeitraum 2015 bis 2025 haben wir uns folgendes vorgenommen:
- Entwicklung und Stärkung von Modellen für nachhaltige Entwicklung im Rahmen des Weltnetzwerks der Biosphärenreservate,
- Veröffentlichung der gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse, um eine weltweite Verbreitung und Anwendung dieser Modelle zu fördern,
- Unterstützung bei Evaluierungen, bei qualitativ hochwertigen Managementaufgaben, Strategien und politischen Maßnahmen für nachhaltige Entwicklung und Planung sowie für rechenschaftsverpflichtete und stabile Institutionen,
- Hilfe für Mitgliedstaaten und Akteure, die einer möglichst zügigen Erreichung der Nachhaltigkeitsziele aufgrund der Erfahrungen aus dem WNBR dient, insbesondere durch die Erforschung und Erprobung von Maßnahmen, Techniken und innovativen Ansätzen für ein nachhaltiges Management der biologischen Vielfalt und der natürlichen Ressourcen sowie im Bereich der Minderung und Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
Quelle: MAB-Programm Seite 56
Was ist ein Biosphärenreservat?
Zonierung und Funktionen eines Biosphärenreservats
Nach den internationalen Leitlinien haben UNESCO-Biosphärenreservate drei wesentliche Aufgabenbereiche: Schutzfunktion, Entwicklungsfuktion und logistische Unterstützung. Zur Umsetzung dieser verschiedenen Funktionen sind Biosphärenreservate in drei Zonen untergliedert. Die Zonierung von Biosphärenreservaten ist Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie der Biosphärenreservate.
Ziel ist es, einen Beitrag zum Erhalt der natürlichen Prozesse und der biologischen Vielfalt zu leisten. Negativen Entwicklungen wie dem rasant fortschreitenden Artensterben soll entgegengewirkt werden. Dazu zählen die Bewahrung der Landschaft und ihrer Ökosystemfunktionen, die Sicherung der genetischen Ressourcen und die Vielfalt der Ökosysteme. Außerdem geht es um die nachhaltige Nutzung der zur Verfügung stehenden Naturgüter wie Wasser, Boden und Luft.
Mit der Förderung einer nachhaltigen Entwicklung sollen die gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen in der Region gefördert werden. Dazu gehören der Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und eine naturnahe und standortgerechte Bewirtschaftung der Landschaft. Biosphärenreservate bieten als Modellregionen die Möglichkeit neue Wege zu gehen, innovative umweltfreundliche Technologien zu erproben und nachhaltige Landnutzungsformen zu entwickeln.
Miteinander von Mensch und Natur: Die Wechselwirkung von wirtschaftlicher Nutzung und der Entwicklung von naturnahen Lebensräumen ist wichtig für Forschung und Umweltbildung. Durch Monitoring sollen die Auswirkungen anthropogener Einflüsse auf repräsentative Ökosystemtypen erforscht werden. Den Menschen in der Region bietet dies die Möglichkeit einer aktiven Mitgestaltung der Modellregion Biosphärenreservat
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Weitere Infos zu UNESCO-Biosphärenreservaten gibt es auf den folgenden Seiten:
Deutsche UNESCO-Kommission Nationale Naturlandschaften e. V. Bundesamt für Naturschutz