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Bergbäche im Biosphärenreservat Thüringer Wald

Rund 550 Kilometer Gewässernetz voller Leben

Lebensraum Bach in Leichter Sprache

Sie sind erfrischend kühl, glasklar und schlängeln sich mal gemächlich, mal steil abfließend durch das Biosphärenreservat. Zahlreiche Bergbäche wie Vesser, Wilde- und Zahme Gera, Böse Schleuse, Nahe und Jüchnitz durchziehen das Gebiet. 

Typisch für den Thüringer Wald als Mittelgebirge ist vor allem ein weitverzweigtes Fließgewässernetz mit zahlreichen Quellen. Zwar haben diese nur einen geringen Flächenanteil im Biosphärenreservat, sind aber für die Biodiversität der Landschaft von zentraler Bedeutung. Und warum gibt es so weitverzeigtes Fließgewässernetz? Der Thüringer Wald zählt mit mehr als 1.200 Millimetern Niederschlag pro Jahr zu den niederschlagsreichsten Gegenden in Thüringen. Die Niederschlagsmenge in Kombination mit einem Bach-Gefälle begünstigt das Leben im Bach: Winzige Bakterien, Algen, Schnecken, Würmer, Krebse, Lurche und Fische tummeln sich hier. Die oberen Bachabschnitte nutzt beispielsweise der Feuersalamander als Laichgewässer, die unteren werden von Fischarten wie Bachforelle und Westgroppe bewohnt.

Stillgewässer sind hingegen relativ selten und vom Menschen angelegt, z. B. als Fisch- oder Flößteiche sowie Abgrabungsgewässer in Steinbrüchen.

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1,65 km/km²Gewässernetzdichte im Biosphärenreservat
0,95 km/km² Gewässernetzdichte in Thüringen

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Herausforderungen für den Lebensraum

Die Durchgängigkeit der Fließgewässer wird durch Querbauwerke behindert. Alleine im alten Biosphärenreservat, d.h. vor der Gebietserweiterung 2016, wurden fast 900 erfasst. An vielen Stellen wurden die Bäche begradigt oder Verrohrungen eingebaut. Für viele Tierarten stellt dies eine große Beeinträchtigung dar.

Deshalb ist ein festgelegtes Ziel aus dem Rahmenkonzept die Renaturierung aller Bergbäche im UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald im Hinblick auf Wiederherstellung der Längsdurchlässigkeit und Verbesserung der Gewässerstrukturgüte.

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Leben in den verschiedenen Gewässerabschnitten

Die meisten Quellen sind in den Kammlagen des Thüringer Waldes zu finden. Grund hierfür ist die niederschlagsreiche Höhe und die Lage quer zur Hauptwetterrichtung. Im mittleren Thüringer Wald (Biosphärenreservat) tritt das Wasser meist in flachen schottergefüllten Quellmulden zutage, die oft mehrere Hektar groß sein können.

Im Wald sind die Quellbereiche eher unscheinbar. Das Gegenständige Milzkraut und Quellmoose bilden dichte immergrüne Horste. Wald-Schachtelhalm und Farne säumen die wasserführenden Rinnsale. In der offenen Quellflur prägen höherwüchsige Pflanzenarten das Bild, wie das Bittere Schaumkraut, die Waldsimse sowie verschiedene Seggen- und Binsenarten. Unterhalb der Quellbereiche fließen die Quellrinnsale zusammen und bilden den Bergbach.

Die oberen Bachabschnitte haben oft die stärkste Strömung im gesamten Bachlauf. Felsen, große Blöcke und grobe Steine prägen das Bild eines wildromantischen Bächleins. Farne und Moose besiedeln die stets feuchten felsigen Ufer. Im Bach sind vor allem Kleintiere heimisch, die sich gut an das turbulente Wasser angepasst haben. Mit Krallen, Saugnäpfen, abgeplatteten Körpern, steinbeschwerten Köchern und Haltefäden trotzen sie dem Wasserdruck.

In den mittleren Bachabschnitten werden Talsohle und Aue breiter. Hier gibt es größere Ruhigwasserbereiche, ist das Leben im und am Wasser vielfältiger. Im flachen Wasser lauern die Larven der Zweigestreiften Quelljungfer, einer Libellenart, auf Beute.

Bachforellen warten in leichter Strömung auf Insekten, die sie von der Wasseroberfläche aufnehmen. Bei einer Störung suchen sie blitzschnell Unterschlupf unter Erlenwurzeln.

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Kommen Sie zu unserem Erlebnis Bergbach!

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Gemeinsam mit einem Ranger schauen Sie sich den Lebensraum genauer an. Schulklassen und Hortgruppen können auch unsere Bergbachmodule buchen:

  • Wie sieht der Bach aus? 
  • Bestimmung von Bachtieren und Pflanzen
  • Sinneserfahrung am Bergbach - tasten, fühlen und hören

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