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Das Grünland im Blick: Monitoring-Projekt im Biosphärenreservat gestartet

Derzeit sind fünf Kartierer im UNESCO-Biosphärenreservat unterwegs, um den Bestand und die Häufigkeit der Pflanzenarten und Moose aufzunehmen. Untersucht werden hierfür 140 Standorte mit einer Größe von jeweils vier mal vier Metern. Die Standorte wurden mittels eines Rasters und einer zufälligen Auswahl festgelegt. Berücksichtigt werden hierbei die sechs häufigsten Grünlandtypen im Biosphärenreservat wie Bergwiesen, Feuchtwiesen, Brachen, Intensivgrünland, Mesophiles Grünland und Borstgrasrasen.

Das Grünland umfasst bei einer Fläche von 4150 ha etwa 12,3% des Biosphärenreservats. Ziel des Projekts ist es den Einfluss der Nutzungsarten im Grünland auf die Pflanzenartenvielfalt und deren Häufigkeit zu untersuchen.  Hierfür werden Dauerbeobachtungsflächen eingerichtet und aktuell erstmals erhoben. Auf diesen Flächen soll eine Langzeitbeobachtung stattfinden.  Die Ergebnisse des ersten Monitorings bilden die Grundlage für nachfolgende Kartierungen auf derselben Fläche und sollen ebenso eine Basis für alle folgenden Untersuchungen im Grünland darstellen.

„In Zukunft sollen alle Untersuchungen zu Fragen im Grünland basierend auf diesen Stichprobenpunkten stattfinden. Durch die Erhebungen von Daten über lange Zeiträume an denselben Stellen wird es möglich sein, regionale und lokale Änderungen der Biodiversität rechtzeitig zu erkennen, zu beschreiben und diese in Beziehung z.B. zum Klimawandel bzw. der Bewirtschaftung zu setzen“, erklärt Dr. Tiemo Kahl, zuständig für den Bereich Forschung und Monitoring im Biosphärenreservat.

Hintergrund:

Forschung und Monitoring - Eine grundlegende Aufgabe in Biosphärenreservaten weltweit.

Im Mittelpunkt stehen angewandte und umsetzungsorientierte Forschungen, wobei Grundlagenforschung nicht ausgeschlossen ist und lokale, regionale, nationale und weltweite Themen des Schutzes und der nachhaltigen Entwicklung erforscht und beobachtet werden.

Im Biosphärenreservat werden bereits seit den 1980er Jahren Forschungsarbeiten umgesetzt, findet Monitoring statt. Seit 2017 ist das Biosphärenreservat bundesweit in das integrative Monitoring in den Nationalen Naturlandschaften eingebunden. Ziel dieses Monitorings ist es, die Qualität des deutschen Schutzgebietssystems langfristig zu sichern und internationale und nationale Berichtspflichten zu erfüllen. Außerdem soll eine bundeseinheitliche Übersicht über die Entwicklung der einzigartigen Lebensräume der Nationalen Naturlandschaften geschaffen werden.

„Bei allen Forschungsprojekten soll vor allem beobachtet werden, ob und inwiefern das Biosphärenreservat tatsächlich als eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung fungiert“, betont Dr. Tiemo Kahl, Forschung und Monitoring.

5 Personen auf einer Wiese, die Personen untersuchen die Wiese
Auf einer Fläche von vier mal vier Metern werden die Pflanzen- und Moosvorkommen kartiert. Hier im Tal der Zahmen Gera bei Geraberg. Foto. T. Kahl
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