Schlüsselrolle Thüringer Wald
Aufgrund seiner zentralen Lage kommt dem Freistaat Thüringen eine Schlüsselrolle bei der Vernetzung der unterschiedlichen Luchsvorkommen zu.
Mehr erfahrenTrittstein Thüringer Wald
Die Rückkehr des Luchses nach Mitteldeutschland
Gesamter Thüringer Wald
Umsetzung:
BUND Thüringen, WWF Deutschland, Wildtierland Hainich gGmbH
in Kooperation mit ThüringenForst, UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald
Förderung:
Das Thüringer Umweltministerium fördert das Projekt über das Programm „Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft“ (ENL) mit 677.000 Euro
Worum geht es?
Der Luchs kommt in Deutschland bislang nur in drei voneinander isolierten Verbreitungsgebieten vor: im Pfälzerwald, im Harz und in Ostbayern. Für den Luchs und seine langfristige Überlebensfähigkeit in Deutschland sind diese räumliche Isolation und die damit verbundene Inzucht bzw. genetische Verarmung eine der Hauptgefahren.
,,Insbesondere der Thüringer Wald bietet aufgrund seiner geografischen Lage und des geeigneten Lebensraums gute Voraussetzungen für den Luchs und somit die Verbindung der Harzer Luchspopulation mit der Population in Ostbayern. Wie ein Trittsein, der es ermöglicht von der einen Seite eines Baches auf die andere zu gelangen, würde eine stabile Luchspopulation im Thüringer Wald eine Verbindung der einzelnen Luchsvorkommen in Mitteldeutschland und darüber hinaus ermöglichen.
Vor diesem Hintergrund arbeiten der BUND Thüringen, der WWF Deutschland und die Wildtierland Hainich gGmbH unter dem Projekttitel „Trittstein Thüringer Wald – Die Rückkehr des Luchses nach Mitteldeutschland“ daran, eine Perspektive für den Luchs in Thüringen zu entwickeln.
Fotofallen-Monitoring
Status Quo im Thüringer Wald wird erhoben
Grundlage für etwaige zukünftige Bestandsstützungsmaßnahmen bildet dabei ein systematisches Fotofallenmonitoring, das unter enger Einbindung der örtlichen Jägerschaft und Förster durchgeführt wird und den Status Quo des Luchses im Thüringer Wald erfassen soll.
Aktuell sind im Biosphärenreservat 23 Fotofallen installiert.
Auch wenn sich im Nordwesten Thüringens im Eichsfeld und Südharz Luchse der Harzer Population wieder natürlich angesiedelt haben, sprechen die Ergebnisse des Monitorings und einer speziell entwickelten Computersimulation dagegen, dass in absehbarer Zeit – ohne aktive Unterstützung –eine Vernetzung zwischen den Populationen im Harz und Bayern stattfinden wird.
Ziel und Hauptaugenmerk des Projektes
Das Projekt hat daher zum Ziel, dem Thüringer Luchsbestand gezielt auf die Sprünge zu helfen. Denn nicht nur die naturräumlichen Bedingungen sind günstig, sondern auch die gesellschaftliche Akzeptanz bei der Bevölkerung und wichtigen Interessensgruppen ist gegeben. In einer im Rahmen des Vorgängerprojektes in Auftrag gegebenen repräsentativen forsa-Umfrage fand sich mit 87% eine breite Mehrheit für eine Wiederansiedlung von Luchsen in Thüringen. Im Thüringer Wald waren die Menschen im Mittel sogar noch positiver gegenüber dem Luchs eingestellt als der Thüringer Durchschnitt
Umfrage zur Akzeptanz des Luchses
Das aktuelle Projekt verfolgt folgende Ziele:
- Das Hauptaugenmerk des Projektes liegt auf der Erarbeitung eines Konzeptes zur Bestandsstützung des Luchses im Thüringer Wald. Die Luchse, die zukünftig im Thüringer Wald leben könnten, sollen zum einen aus Wildfängen aus den rumänischen Karpaten stammen, zum anderen aus speziellen Gehegen, in denen Luchse gezielt für ein Leben in freier Wildbahn gezüchtet und aufgezogen werden.
- Ein solches Koordinationsgehege wird im Rahmen des Projektes derzeit im BUND Wildkatzendorf Hütscheroda gebaut.
- Begleitet werden alle Maßnahmen von einer breiten Öffentlichkeits- und Akzeptanzarbeit. Zusammen mit den unterschiedlichsten Akteuren aus Forst, Jagd und Naturschutz bündeln wir unsere Erfahrungen und Kompetenzen in diesem gemeinsamen Projekt, das dem Luchs eine Rückkehr in den Thüringer Wald ermöglichen soll.
Partner und Förderer
