NNL-Weg-Element

Vegetationskartierung eines Transekts über den Thüringer Wald

Wiederholungsaufnahme nach Niemann 1961/63

Läuft

100 Quadratkilometer des Biosphärenreservats

UNESCO-Biosphärenreservat Thüringer Wald

Eine Vergleichsstudie nach 60 Jahren

Hat sich das Artenvorkommen im Biosphärenreservat verändert? In einem Transekt (Streifen) über den mittleren Thüringer Wald wird eine Vegetationskartierung durchgeführt und anschließend mit den 1961/1963 von Eberhard Niemann erhobenen Daten verglichen. Dadurch können Veränderungen im Artenvorkommen erkannt und mögliche Ursachen ermittelt werden.

1/3 des Biosphärenreservats wird untersucht

Wegelement

So gehen wir vor:

Zunächst sollen die Daten der Kartierung von Niemann 1961 und 1963 zur Nutzung im Geoinformationssystem digitalisiert werden. So wird ein anschließender Vergleich der beiden Erfassungen erst möglich.

Der Großteil des Auftrags wird die Wiederholung der Kartierung im Gelände umfassen unter Einbeziehung bereits vorliegender aktueller Daten aus dem FIS Naturschutz sowie der Lebensraumtypen-Kartierung.

Die Wiederholungskartierung wird weitere Arten von Interesse wie z.B. den Staudenknöterich oder die Lupine als invasive Arten mit einbeziehen. Abschließend soll eine kurze Auswertung der Daten hinsichtlich der Veränderungen im Vorkommen einzelner Arten und der damit zusammenhängenden Ursachen stattfinden.

Weshalb wurde diese Methode gewählt?

Um langfristige Veränderungen in der Umwelt wahrzunehmen ist die wiederholte Betrachtung desselben Objekts über einen langen Zeitraum notwendig. Ein zu kurzfristiger Ansatz würde auf das Problem der „shifting baseline“ (verschiebende Grundlinie) stoßen, bei welchem Veränderungen nur zum Teil oder gar nicht registriert werden können.

Für die Wiederholung von Vegetationskartierungen bieten sich deshalb Studien an die lange zurückliegen, gut dokumentiert sind und einen großen Umfang haben. Mit der Studie von Niemann 1961 und 1963 liegt dies für einen Querschnitt durch den mittleren Thüringer Wald vor.

Das Untersuchungsgebiet ist ca. 100km² groß wird zu ca. 80% von Wald bedeckt und liegt nahezu vollständig im heutigen Biosphärenreservat von welchem es ca. 1/3 der Fläche abdeckt. Auf dieser Fläche wurden mittels Gitternetzkartierung (1 Netzquadrat =1ha) 55 Pflanzenarten (Bäume, Sträucher, Kräuter, Gräser, Bärlappe) kartiert.

 

Das wird erwartet:

Diese Kartierung wird eine wertvolle Grundlage zur Ermittlung von Veränderungen der Artenvorkommen innerhalb der letzten 60 Jahre leisten. Die erfassten Daten lassen sich später in Hinblick auf mögliche Ursachen (Klimawandel, Nährstoffeintrag, Bewirtschaftung) betrachten.

 


Quellenangaben der Grundlagenuntersuchung von E. Niemann:

  • Niemann, E., 1961: Vergleichende Untersuchungen zur Vegetationsdifferenzierung in Mittelgebirgstälern - dargestellt am Beispiel eines Querschnittes durch den mittleren Thüringer Wald. Dissertation Technische Universität Dresden
  • Niemann, E., 1963: Lokalverbreitungskarten charakteristischer Pflanzenarten in einem Querschnitt durch den mittleren Thüringer Wald.  Wiss. Z. Univ. Halle, Math.-Nat. R. Halle
Wegelement
,,

Als Ergebnis erwarten wir Aussagen zu Unterschieden in der Verbreitung einzelner Arten über einen Zeitraum von 60 Jahren.

Dr. Tiemo Kahl, Forschung und Monitoring

Haben Sie Fragen zu unseren Forschungsprojekten?

Dr. Tiemo Kahl

Forschung & Monitoring

Telefon: +49 361 57 3924619
E-Mail: tiemo.kahl(at)nnl.thueringen.de